Rückblick zur Herbstakademie 2017 zum Thema: „Digitalisierung im Grünen“

Vom 4.-8. Oktober fand die Herbstakademie 2017 der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung in Kooperation mit der Forschungsgruppe „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“ und den Zeitpionieren auf der Insel Schwanenwerder statt.

Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine sozial-ökologische Gesellschaft

Die zunehmende Digitalisierung von Produktion und Konsum verändert unsere Gesellschaft radikal. Konzepte wie Industrie 4.0 und das ‚Internet der Dinge’ werden als neue Wachstumsstrategien gepriesen, doch die sozial-ökologischen Implikationen dieser Entwicklung sind noch zu wenig erforscht.

Die Herbstakademie als Ort des Austausches und der Vernetzung

Gemeinsam mit 35 Teilnehmenden haben wir in den fünf Tagen der Herbstakademie über die Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine nachhaltige Gesellschaft diskutiert: Wie können nachhaltige Lebensstile oder Produktionsformen mittels Digitalisierung ermöglicht werden? Wann wird durch Digitalisierung riskiert, dass Energie- und Ressourcenverbräuche oder soziale Ungleichheit zunehmen?

Anhand der Themen Mobilität, Energiewende und Zeitwohlstand wurden Potenziale und Herausforderungen der Digitalisierung wissenschaftlich erarbeitet und praktisch erfahrbar gemacht. Außerdem haben wir mögliche Pfade für eine sozial-ökologische Transformation ausgelotet. Interessierte Akteure aus Wissenschaft, Politik und Praxis wurden zusammengebracht, um diese hochaktuellen Fragestellungen zu diskutieren, inhaltliche Überschneidungen zu finden und somit über die Akademie hinausgehend Netzwerke aufzubauen und zu verstetigen. Die Herbstakademie richtete sich deshalb sowohl an (Jung-)Wissenschaftler:innen als auch politische Aktivist:innen und Praktiker:innen aus der Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsszene.

Weitere Informationen

Die Herbstakademie fand vom 04.-08. Oktober 2017 auf der Insel Schwanenwerder bei Berlin statt.

Zeitplan:

Ab 18. April 2017: Call for Active Participation (Bewerbungsschluss 18. Mai)

Ab 18. Mai 2017: Call for Participation (Bewerbungsschluss 15. Juni)

4. bis 8. Oktober 2017: Herbstakademie

Organisator*innen

Die Forschungsgruppe „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“ ist ein Projekt der Technischen Universität Berlin und des IÖW in Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gewerkschaft. Ziel der transdisziplinären Nachwuchsgruppe ist die Analyse möglicher Risiken und Chancen digitaler Dienstleistungen in den drei Bedarfsfeldern Mobilität, Ernährung/Handel und Wohnen. In den Dissertations- und Habilitationsvorhaben werden u.a. Handlungsansätze und Steuerungsvorschläge erarbeitet, wie die Digitalisierung sozial-ökologisch gestaltet werden kann.

Die Zeitpioniere sind eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft innerhalb der VÖW. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung von „Zeit“ für eine sozial-ökologische Transformation im wissenschaftlichen und politischen Diskurs zu thematisieren. Die Zeitpioniere haben bereits die 5. VÖW-Sommerakademie im Jahr 2015 zum Thema „Zeitwerkstatt zur sozial-ökologischen Dimension von Zeitwohlstand“ erfolgreich durchgeführt.

Kooperationspartner*innen

Fachgebiet Arbeitslehre/ Ökonomie und Nachhaltiger Konsum (ALÖNK) des IBBA, TU Berlin

Bei ALÖNK forscht unter der Leitung von Prof. Dr. Ulf Schrader ein interdisziplinäres Team zu den Themen Nachhaltiger Konsum – und nun auch zu dem Einfluss von Zeitstrukturen und Achtsamkeit auf eben diesen – , Verbraucherbildung, Corporate Social Responsibility, Nachhaltigkeitsmarketing und Innovationsmanagement. Die Forschungsergebnisse liefern wichtige Impulse für die Ausbildung von Lehrkräften für das Schulfach Wirtschaft-Arbeit-Technik, die im Mittelpunkt der Lehre des Fachgebietes steht.

Fachgebiet „Resiliente Energiesysteme“ (FGRES), Universität Bremen

Das Fachgebiet „Resiliente Energiesysteme“ (FGRES) unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Gößling-Reisemann ist Teil des Fachbereichs Produktionstechnik an der Universität Bremen. Seit seiner Gründung Ende 2014 beschäftigt sich das FGRES mit der resilienten Gestaltung von Energiesystemen unter Berücksichtigung von technischen, sozialen und ökonomischen Aspekten. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Versorgungssicherheit und der Verwundbarkeit von Energiesystemen unter Stress und turbulenten Rahmenbedingungen. Methodisch kommen dabei Modellierung und Simulation, Vulnerabilitäts- und Risikoanalyse, Methoden der sozialwissenschaftlichen Empirie sowie stakeholderbasierte Bewertungsansätze zur Anwendung.

In konkreten Forschungsprojekten beschäftigen sich die Mitarbeiter:innen des FGRES derzeit mit Fragen der Verwundbarkeit und Resilienz von digitalisierten Energiesystemen, mit der erneuerbaren und systemdienlichen Wärmeversorgung in urbanen Räumen, mit klimaangepasster Energieversorgung in Entwicklungsländern, mit der Speicherung und Wandlung von erneuerbarem Strom mithilfe von Power-to-X Technologien und mit der Bewertung von Strategien und Maßnahmen zur Energiewende.

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